Demo Lieder und Geschichten
Unser Pflegechor, Hit der 3ten Demo (jetzt auch erweitert) .
Großer Dank an Marita.
Kommt sagt es allen weiter,
ruft es in jedes Haus hinein,
Kommt sagt es allen weiter,
die Pflegekammer will rein.
Man will uns dazu zwingen,
mit Pfändung wird gedroht,
Doch wir erheben unsere Stimmen,
sonst geht die Pflege tot.
Kommt sagt es allen weiter,
ruft es in jedes Haus hinein,
Kommt sagt es allen weiter,
die Pflegekammer will rein.
Politik die kann gut reden
Lieblingswort ist Demokratie
Nur für die Pflegekräfte
Da zählt das leider nie
Kommt sagt es allen weiter,
ruft es in jedes Haus hinein,
Kommt sagt es allen weiter,
die Pflegekammer will rein.
Kommt endlich aus den Puschen
Und hört der Pflege zu
Schafft ihr nicht ab die Kammer
geben wir auch niemals Ruh
Kommt sagt es allen weiter,
ruft es in jedes Haus hinein,
Kommt sagt es allen weiter,
die Pflegekammer will rein.
DANKE
Danke, für diese Pflegekammer
Danke, ich glaub noch nicht daran.
Danke, dass man mir mit dem Hammer,
Zwang aufdrängen kann.
Danke, für deine Selbstverwaltung
Danke, vergangen ist die Qual.
Danke, für diese Fehlgestaltung,
Hauptsache ich zahl‘.
Danke, für deine Zwangsbeiträge,
Danke, ich hab ja Geld genug.
Danke, du alte Nervensäge,
für deinen Lug und Trug.
Danke, liebe Pflegekammer,
Danke, du bist so kultiviert.
Danke, für diesen großen Jammer,
Kammerzwang regiert.
Dies ist eine fiktive Geschichte. Sie basiert auf den Ängsten der heutigen Pflegekräfte in Bezug auf Pflegenotstand, Zwangsverkammerung und Digitalisierung in der Pflege. Die Namen sind frei erfunden, die Handlung (für den Moment noch zum Glück) auch. Namensgleichheiten wären zufällig und nicht beabsichtigt.
Pflege 2030 oder „Die Geister die ich rief“ von Anja Kuczera
Die Gesundheits- und Krankenpflegerinnen 2.5 Justine L. (30) und Katharina S. (27) sitzen im Monitoring-Room des UKSH und kontrollieren die Monitore der Intensivstation – 40 an der Zahl.
Während Justine die täglichen Infusionsmengen im Computer programmiert, fragt Katharina plötzlich: „Hey! Was macht Henny da?“ Ohne aufzublicken erwidert Justine: „Sie wäscht die Nummer 36.“ „Was soll das? Das ist doch nun wirklich nicht unsere Aufgabe, sie bringt uns noch alle in Verruf!“
Henny B. ist 62 und besteht immer noch den Titel „Krankenschwester“, nicht nur deshalb ist sie beiden Kollegen unbeliebt. „Die ewig Gestrige“ heißt es hinter vorgehaltener Hand. „Die Hilfskraft hat sich heute Morgen krank gemeldet und schon wieder meint Henny, es wäre ihre Aufgabe als Pflegefachkraft…Sie lernt es nie.“ , erwidert Justine ihrer aufgebrachten Kollegin. „Laut Beschluss der Pflegeberufekammer sind die Aufgaben einer Gesundheits- und Krankenpflegerin 2.5 klar definiert: §28 Absatz 10/6 Niedere Tätigkeiten wie Waschen, Hilfe bei Toilettengängen und Darreichung von festen Nahrungsmitteln, die einen Konsistenzgrad höher liegen als dem Zustand „püriert“ und sich nicht über eine Magensonde oder Fistel verabreichen lassen, obliegen ausschließlich dem Hilfspersonal!“ zitiert Katharina aufgebracht. „Man merkt, dass Du frisch von der Uni kommst“, kontert Justine belustigt, „Und Henny hat bereits eine Abmahnung erhalten. Neulich hat sie bei der Nummer 23 ganze 10 Minuten am Bett gestanden und die Hand gehalten. Unfassbar!…. Sag mal, kannst Du mal eben nachschlagen, wie hoch der derzeitige Stand an Flüssigkeitsbedarf für jemanden mit Pflegegrad 5 ist? Ich hab die Zahlen gerade nicht im Kopf…“
Nun lacht auch Katharina: „Du meinst wohl: Du hat die Fortbildung Nr. 94 für die Bedarfszufuhr gemessen an Raumtemperatur und Pflegegrad geschwänzt? Böses Mädchen!“ Sie hebt tadelnd den Finger und reicht der Kollegin das Buch. Justine greift danach: „Wissen heißt: Wissen wo es steht! –zumindest sagt das Henny immer.“ „Es wird Zeit, dass sie geht, sie färbt ja schon ab!“ „Sei froh, dass sie noch da ist. Solange die Hilfskraft einen auf Burnout macht, der Reinigungsroboter noch nicht amtlich zugelassen, weil wegen der Verzögerung des Netzausbaus immer noch die Fehlerquelle zu hoch ist, lassen wir Henny, Henny sein. Die Angehörigen müssen ruhig gehalten werden. Nicht auszudenken, wenn jemand auf die Idee kommt, den Medien mitzuteilen, dass Pflegebedürftige jetzt nur noch 1 x anstatt 2x in der Woche gewaschen werden. Wir haben uns so für die Kosteneinsparungen eingesetzt und arbeiten nun mit dreifacher Gewinnmaximierung….. Dabei fällt mir ein: Hast du das neulich mitbekommen?
Die Nummer 39 aus Bett 17 – war früher Mal ein hohes Tier in der Politik. Da kam der Sohn und wollte plötzlich ne Sonderbehandlung. So mit persönlicher Betreuung und so. Wollte tatsächlich direkt mit einem Arzt sprechen. Ich bin fast vor Lachen hinten übergekippt, als Henny zur Höchstform auflief. Die kannte den Typ noch von früher: ´Ihrem Vater verdanken wir die ganze Digitalscheiße hier und nun möchte er das plötzlich selber nicht mehr wahr haben, was? Nix da!´“ Jetzt kugeln sich beide Kolleginnen. Nach Luft japsend fragt Katharina plötzlich: „Und? Wie ist das ausgegangen?“
„Wie soll das ausgegangen sein? Die Pflege ist seit 2021 selbstbestimmt – und das dürfen jetzt auch die ausbaden, die das damals ganz toll fanden……“
Einfach mal drüber nachdenken.
Auch Jules Vernes Reise zum Mond war seinerzeit nur eine Fiktion.
Schwester Erna von M. Bagatzki
Das ist Schwester Erna. Schwester Erna arbeitet schon seit Jahrzehnten auf einer psychiatrischen Intensivstation. Sie hätte aber auch genauso gut Jahrzehnte lang in einer Notaufnahme arbeiten können.
Schwester Erna hat mit den Jahren jede Menge Erfahrung gesammelt. Sie hat Ärzte kommen und gehen sehen. Sie kennt ihre Patienten. Sie liebt es mit ihnen zu reden und zu merken, wie deren Aufregung weniger wird und sie der Behandlung vertrauen. So hat sie es gelernt, den Menschen in seiner Gesamtheit zu betrachten und ernst zu nehmen.
Aber mit den Jahren hat Schwester Erna auch gelernt, dass darauf nicht mehr soviel Wert gelegt wird. Die Politik greift in ihren Beruf ein und fordert immer mehr von der Pflege, die Bürokratie nimmt zu. Die Krankenkassen bezahlen nach DRG oder nach Pepp, dazu muss die Dokumentation stimmen – die ist häufig wichtiger als der Patientenkontakt. Früher wurde bei der Doku darauf geachtet, was der Patient kann und darauf aufgebaut. Heute werden nur Defizite wahrgenommen, sonst wird es schwierig mit der Bezahlung. Schwester Erna hat Krankenhausstandards erlebt und dann Expertenstandards, sie hat sogar gelernt mit dem PC umzugehen, auch wenn er nicht immer macht, was sie will.
Schwester Erna hat oft an Feiertagen gearbeitet, wo andere frei hatten. Sie hat Patienten getröstet und pflegerisch gut versorgt. Sie hat mit ihnen Weihnachten gefeiert und das neue Jahr begrüßt. Viele Patienten war dankbar dafür. Sie sprang oft ein und arbeitet noch einen Tag, damit ein Kollege nicht alleine waren.
Schwester Erna hat ist oft länger auf Station, meist schreibt sie ihre Überstunden nicht auf. Sie hat erlebt, dass die Kollegen auf einer Station immer weniger wurden. Die Arbeit, war so nicht mehr zu schaffen, wo kann man Zeit sparen…. Man sitzt nicht am Bett des Patienten und tröstet ihn oder begleitet ihn beim Sterben, auch für die Angehörigen gibt es keine Zeit mehr.
Schwester Erna hat auch Auszubildende erlebt, bei einigen war es eine Art Berufung, die wollten so pflegen wie Schwester Erna. Sie brachte ihnen alles bei, immer mit dem Gedanken, so will ich mal behandelt werden. Einige nahmen die Ausbildung als Sprungbrett für eine große Karriere, sie studierten und saßen dann am grünen Tisch und hatten tolle Ideen für die Pflege.
Eines Tages bekam Schwester Erna einen bunten Brief vom Errichtungsausschuß der Pflegekammer. Erst dachte sie, dass kann weg, Wahlwerbung für eine neue Partei. Aber dem war nicht so, da stand was von Datenschutz ausgesetzt, Zwangsregistrierung, unbekannte Höhe von Mitgliederbeitrag, ihr bleibt Mitglieder bis das der Tod uns scheidet, wir reden für die Pflege…. Aber helfen können wir Euch nicht. So verstand sie den Brief.
Jetzt wurde sie richtig sauer, was denken sich die Leute am gründen Tisch, hatte sie ihnen nichts Lebenstaugliches beigebracht. Die würden sie auf ihre letzten Jahre noch kennen lernen. Sie begann Widersprüche zu schreiben, tat sich mit anderen zusammen und versuchte den Politikern klar zu machen, was ihr diese Pflegkammer antat. Mit den Prokammer Leuten konnte Schwester Erna auch nichts anfangen, die hatten keine Argumente sondern redeten immer nur in Parolen. Wie immer bei Politikern, dauert es eine lange Zeit, bis diese auch dem kleinen Mann zu hörten.
Fortsetzung folgt
Schwester Erna, Teil 2 von M. Bagatzki
Die Ähnlichkeit mit lebenden oder verstorbenen Personen wäre rein Zufällig, dies ist eine fiktive Geschichte oder nicht, entscheidet selbst.
Ich hab Euch ja von Schwester Erna berichtet. Wer sie nicht kennt, ok, eine kurze Zusammenfassung. Schwester Erna ist eine Schwester mit Herz, auch mit einem Herz für Auszubildende. Sie hat über die Jahre viele Ärtzte kommen und gehen sehen. Sie hat gelernt mit Neuanforderungen, Umstellung, Expertenstandards, Dokumentationswahnsinn, Ausbildungsverordnungen und und und umzugehen. Nicht, dass sie das alles gut fand, aber sie hat es letztlich mitgetragen und damit gearbeitet.
Bei der praktischen Ausbildung der Schüler, hat sie immer darauf hin gewiesen, dass ein 6 wöchiger Einsatz auf einer Station zu kurz ist, um hier gelerntes umzusetzen. Aber statt diesen Einsatz zu verlängern, kam die generalisierte Ausbildung und die Einsätze wurden kürzer. Auch lernten die Auszubildenden nicht mehr ausreichend, wie man Patienten wäscht, lagert, eine vernünftige Behandlungspflege durchführen. Nein, das kam am Anfang kurz in der Schule auf den Tisch, und dann lernten die Auzbis, wie man redet. Ok, sagt ihr, manche lernen es nie, zu reden mein ich, die reden heute so und morgen so, so wie Karl Josef.
Karl Josef wollte nie nur Gesundheits -und Krankenpfleger sein, er hatte andere Pläne. Er wollte studieren und dann Dinge entscheiden, die Schwester Erna ausbaden sollte.
Eines Spätdienstes, Schwester Erna war alleine mit 2 Auszubildenden, standen Karl Josef und Sandra im Schmutzraum und tuschelten. Schwester Erna stellt sich dazu und wollte wissen um was es ging. Karl Josef hielt ihr eine Zeitung entgegen, hier steht es schwarz auf weiß, die Pflegekammer ist das Beste, das uns je passiert ist. Die sorgen dafür, dass es genug Kollegen geben wird, die sorgen dafür, dass wir genug verdienen und endlich den Ärzten gleich gestellt sind. Erna wollte eigentlich sagen, „Junge, haben sie dir ins Hirn gesch…..?“ sie sagte aber, „woher hast Du denn das? Hast Du mal über die Landesgrenzen geguckt? Warum werden 2 PKern abgeschafft, warum gibt es in Bayern ein anderes System? Was hat die PK in Rheinland Pfalz erreicht?“ Karl Josef zuckte mit den Schultern, da stand nichts von in der Zeitung, er wußte nicht was er sagen sollte. Druckste herum und sagte dann, „aber in der Schule sagen auch alle, die PK ist gut für uns.“ „Junge, hab ich Dir nicht seit 2 Wochen gepredigt, setz endlich Dein Hirn ein und denk logisch. Jetzt aber ran an die Arbeit, schaut in den Zimmern nach dem Rechten und dann will ich Euch was zeigen.“
Schwester Erna hatte vor 2 Tagen eine Mail bekommen, sie hatte dies gelesen und war verblüfft, vom Bundesverband – Pflegemanagement, die Sabrina, die vor Jahren ihr Examen bei Erna gemacht hatte, war jetzt dort wohl ein hohes studiertes Tier. Nicht das das Studium ihr geholfen hätte, sie konnte immer noch nicht logisch denken und hatte nun auch noch Angst um ihr Pöstchen. Sie schrieb an andere hohe Tiere in Krankenhäusern, Pflegeeirichtungen, Ambulante Dienste usw über ganz NRW verteilt und auch darüber hinaus, wie wichtig die Errichtung der Pflegekammer NRW sei, da es auch um die Bundespflegekammer gehe. Sie schrieb auch, dass die Gegner der PK in gutorganisierten Veranstaltungen sich unfähig zeigten konstruktiv zu diskutieren. Sie pflegten Gruppen auf allen Socialmedia Plattformen und würden Bots einsetzen um Kommentare zu setzen. Bots… ahja, da hatte sie ihren IT Schwiegersohn gefragt, Bots kann man nachverfolgen, ihr Einsatz zu diesen Zwecken ist eher schwierig. Da ging Erna ein Lampengeschäft auf, die Befürworter der PK hatten Angst vor den Pflegekräften, die auch auf die Strasse gingen, die sich über Gruppen vernetzt haben und sich gegen die Zwangskammer wehrten.
Erna erklärt Sandra und Karl Josef ihre Sichtweise. Sie erzählte den beiden wie Sabrina ein Umfrage der Wittner Zeitung niedermachte, das man so ein Stimmungsbild beschreibe, das nicht real sei. Sie baten ihr Kollegen in den höher gestellten Positionen darum, möglichst oft für die PK dort zu stimmen. Um so die die Kammergegner zu überlisten. Weiter schrieb sie“ Sicherlich ist dies ein kleiner Schritt, ein kleines Instrument, aber sehen Sie es gerne als Aufwärmübung um uns als PflegeManagement gemeinsam aufzustellen und ebenfalls präsent und stark zu sein!“ Weiter forderte sie dazu auf, am 21.11 abends abzustimmen, damit die Position für die Kammer deutlich werde.
Die Zeitung stellte allerdings die Umfrage, wesentlich früher ein. Hier waren 83 % gegen die PK.
„Karl Josef, siehst du was manche Personen um ihre Pöstchen fürchten? Sie setzen alles ein um an der Führungsspitze zu bleiben. Das ist genauso armselig, wie Pflegekräfte als warme Körper am Pflegebett zu bezeichnen oder zu behaupten, du hast nicht studiert, Du kannst nix.“
„Sandra, überlege gut, wohin Dein Weg Dich führen soll. Bist Du mit Herz bei Deinen Patienten oder musst Du als studierter Überflieger versuchen, in die Politik zu kommen? Auch Du Karl Josef, fang doch mal an logisch zu denken. Wie kann es sein, dass nur Pflegedirektoren, PDLs, Einrichtungsleitungen und große Verbände die PK wollen, bestimmt nicht um Lieschen Müller von neben an bessere Arbeitsbedingungen zu bieten.“
So beendeten die 3 ihren Spätdienst mit Nachdenken und Überlegen.
Ihr fragt Euch jetzt, ist dieser Brief wahr, sehen Leute in der Bundespflegekammer die Basis als unfähiges Kanonenfutter? Um es mit X Faktor und Jonathan Frakes zu halten, ist dies eine wahre Geschichte oder ist sie rein fiktiv?
Fortsetzung folgt